
Premiere 28.11.2024
aktuelle Spielermine
Der wiedergefundene Freund
ein Klassenzimmerstück von Lena Gorelik
nach einer Erzählung von Fred Uhlman
@Residenztheater München
Zwei 16-jährige Jungen gehen in den 1930er-Jahren in dieselbe Klasse. Hans Schwarz, Sohn eines jüdischen Arztes, und Konradin von Hohenfels aus einer reichen Adelsfamilie, entwickeln eine innige Freundschaft. Doch politische Spannungen und Antisemitismus stellt die Freundschaft auf die Probe. Die Münchner Autorin Lena Gorelik hat in ihrem Jugendbuch «Mehr Schwarz als Lila», das im Residenztheater uraufgeführt wurde, auf sehr prägnante Weise unseren heutigen Umgang mit der NS-Vergangenheit befragt. Nun überträgt sie «Der wiedergefundene Freund» in die Gegenwart. Das Stück fragt nach den Parallelen zwischen den Ereignissen der 1930er und dem heutigen Rechtsruck. Was sind die Zeichen, die wir nicht übersehen dürfen? Und welches utopische Potential bieten Freund*innenschaften in Zeiten wachsenden ideologischen Drucks und eines kälter werdenden Gesellschaftsklimas?

Premiere 27.3.2025
DIE BAUGRUBE
Musiktheater von Marylène Salamin
Libretto von Fabiola Kuonen, nach dem gleichnamigen Roman von Andrej Platonow
@Reaktorhalle München
Andrej Platonows Figuren versuchen mit aller Kraft die glückliche Zukunft herbeizuführen: Im unablässigen Takt der elektronischen Musik errichten sie ein Haus für die befreite Menschheit. Doch Sinnkrise, Produktivitätszwang und Vereinzelung nagen an ihrer Utopie. Hilft ihnen das Waisenkind Nastja als Prophezeiung einer künftigen Welt, die kollektive Depression zu überwinden?
In der musiktheatralen Bearbeitung verflechten sich heutige Fragen nach Leistung und Fürsorge mit dem historischen Kontext der frühen Sowjetunion. Die Uraufführung ist eine melodische Suche nach Hoffnung und Zärtlichkeit zwischen Puppenspiel, Sprechtheater und Oper, denn „der Himmel ist so weit, dass für die Freiheit Freundschaft nötig ist.“
Mein ziemlich seltsamer Freund Walter
von Sibylle Berg
@Salzburger Festspiele
Außerirdisches Leben, selbstgebaute Computer und spannende Bücher — das interessiert Lisa. Sie ist anders als alle anderen, fühlt sich immer allein und glaubt, sie sei selber daran schuld. Vor ihren unfähigen Eltern oder den gemeinen Jugendlichen am Spielplatz flüchtet sie sich in ihre eigene Welt, die plötzlich ganz schön aus den Fugen gerät …
Klakalnamanazdta ist ausgerechnet auf der Erde gelandet und hat sein Raumschiff zurück nach Hause verpasst. Lisa entdeckt den Außerirdischen, nimmt ihn bei sich auf und nennt ihn Walter. — Walter stellt Lisas Leben auf den Kopf und zeigt ihr die Schönheit von echter Freundschaft.
Heartship
@Residenztheater München
Als Ann sie zum ersten Mal sieht, steht Sara – wie an jedem letzten Donnerstag im Monat – auf der Bühne der Bar «Heartship» und sagt mit ihrem furiosen Stand-up-Auftritt dem Patriarchat den Kampf an. Von diesem Moment an ist die rationale Augenärztin und alleinerziehende Mutter fasziniert von Saras unerschrockener Art. Es entwickelt sich zwischen den beiden eine Verbindung, die sich jenseits der Konventionen romantischer Beziehungen oder platonischer Freundschaften bewegt – eine Heartship eben.
Die mehrfach ausgezeichnete Autorin Caren Jeß zeichnet in ihrem neuen Stück ein zärtliches, wütendes, komisches und zugleich tief berührendes Porträt zweier Menschen, die in einer Welt voller Druck, Sexismus und Erwartungen zueinander finden. Regisseurin Fabiola Kuonen verwandelt den Marstall Salon in die «Heartship»-Bar und lädt ein zu einer feministischen Feier der Freiheit und der Liebe in all ihren Formen.

